Abgeschickt von Arne Grußendorf am 27 November, 2007 um 11:30:42
Antwort auf: Private Haftpflicht zahlt nicht von Carolin am 26 November, 2007 um 16:33:53:
Hallo Carolin,
der Sachbearbeiter des Haftpflichtversicherers des Schädigers will Sie für dumm verkaufen.
1. Der Schädiger (der tanzende Freund) hat Ihren Sohn fahrlässig verletzt, indem er ihm aus Versehen mit der Flasche die Zähne ausgeschlagen hat. Er schuldet
- Schadenersatz (Heilbehandlungskosten)
-Schmerzensgeld (vielleicht 1000 - 2000 Euro, je nachdem, wie umfangreich die Zahnverletzungen sind und wie lange hier behandelt werden muss etc.)
- Fahrtkosten zu Arzt
- ggfs. Praxisgebühr und
- Verdienstausfall
- ggfs. Verpflegungsmehraufwand etc. und vor allem
- eine A n e r k e n n t n i s dergestalt, dass auch nach Eintritt der Verjährung für alle zukünftigen Vorfallsfolgen gehaftet wird.
Da er haftplichtversichert ist, muss der Versicherer ihn freistellen, also auf gut Deutsch, die genannten Ansprüche ausgleichen.
Das Argument des Versicherers gibt es, aber in einem anderen Zusammenhang. Wer z.B. an einem Fussballturnier in einer Liga teilnimmt, um zu gewinnen, weiß, dass da schon mal ein Foul vorkommt, bei dem man sich eine gebrochene Nase oder einen Schienbeinbruch zuziehen kann.
Juristisch ist das eine stillschweigende "Einwilligung" des Geschädigten in derartige Verletzungen durch Teilnahme am Spiel, die Schadenersatzansprüche ausschließen kann.
Mit dem geschilderten Sachverhalt hat das nichts zu tun. Es ist sogar ärgerlich, weil es der Sachbearbeiter der Haftpflicht besser weiß.
Ich würde sofort zum Anwalt gehen.
LG Arne Grußendorf